Mobil bleiben: Aktivierungsideen für drinnen & draußen


Körperliche und geistige Aktivität sind unverzichtbar für unser Wohlbefinden – das gilt besonders im Alter oder bei eingeschränkter Mobilität. Dabei denken viele, dass "mobil bleiben" mit großer Anstrengung verbunden ist. Doch weit gefehlt! Schon kleine, regelmäßige Aktivitäten können einen großen Unterschied machen, um körperlich fit und geistig rege zu bleiben. In diesem Blogbeitrag zeigen wir Ihnen, warum es so wichtig ist, aktiv zu bleiben, und geben praktische Ideen für Aktivierungsübungen, die Sie ganz einfach zu Hause oder draußen umsetzen können.
Warum ist es so wichtig, mobil zu bleiben?
Bewegung und geistige Anregung sind die besten Mittel, um die Selbstständigkeit und Lebensqualität im Alter zu erhalten. Regelmäßige Bewegung hält Muskeln und Gelenke stark. Dies ist entscheidend, um alltägliche Bewegungsabläufe wie Aufstehen, Gehen oder Greifen weiterhin eigenständig ausführen zu können. Zudem wird das Gleichgewicht trainiert, was das Sturzrisiko senkt. Körperliche Fitness beugt auch gesundheitlichen Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Dekubitus vor. Nicht zuletzt werden Endorphine freigesetzt. Diese sogenannten "Glückshormone" können Stress reduzieren, die Stimmung aufhellen und sogar helfen, Symptome von Depressionen zu lindern.
Wenn wir uns nun die Auswirkungen geistiger Aktivierung ansehen, sollten wir vor allem die erhöhte Leistungsfähigkeit erwähnen. Denn wer seinen Kopf herausfordert, hält ihn fit. Dies kann dazu beitragen, kognitive Fähigkeiten wie Konzentration und Erinnerungsvermögen zu erhalten. Auf Dauer können Sie damit sogar der Ausbildung oder dem Fortschreiten von Demenz vorbeugen.
Ein weiterer Bonus:
Viele Aktivitäten, ob drinnen oder draußen, können gemeinsam mit anderen durchgeführt werden. Dies fördert den Austausch, beugt Einsamkeit vor und stärkt das Gefühl der Zugehörigkeit. Gemeinsame Erlebnisse schaffen Freude und neue Gesprächsanlässe.
Aktivierungsideen für drinnen
Es gibt viele Möglichkeiten, drinnen aktiv zu werden - etwa wenn das Wetter mal nicht mitspielt oder die Mobilität eingeschränkt ist. Wir haben ein paar Anregungen für Sie:
Leichte Sitzgymnastik:
- Armkreisen: Lassen Sie beide Arme langsam und kontrolliert vorwärts und rückwärts kreisen. Beginnen Sie mit kleinen Bewegungen und vergrößern Sie den Radius, wenn es sich gut anfühlt. Diese Übung fördert die Beweglichkeit der Schultergelenke und stärkt die Armmuskulatur.
- Beine heben: Heben Sie im Sitzen abwechselnd die Beine leicht an und halten Sie sie für einige Sekunden. Achten Sie dabei darauf, dass der Rücken gerade bleibt und die Bewegung aus der Hüfte kommt. Dies stärkt die Oberschenkelmuskulatur und fördert die Durchblutung der Beine.
- Fußgymnastik: Drehen Sie die Füße im Kreis, spreizen und ziehen Sie die Zehen zusammen. Sie können auch versuchen, kleine Gegenstände mit den Zehen aufzuheben. Diese Übungen verbessern die Beweglichkeit der Fußgelenke und stärken die Fußmuskulatur, was wichtig für die Stabilität beim Gehen ist.
- Nackenübungen: Neigen Sie den Kopf langsam von Seite zu Seite, als ob Sie Ihr Ohr zur Schulter bringen möchten. Drehen Sie den Kopf auch vorsichtig nach links und rechts. Führen Sie die Bewegungen sanft und ohne ruckartige Bewegungen aus, um die Nackenmuskulatur zu dehnen und zu entspannen.
Gedächtnisspiele & Gehirnjogging:
- Memory-Spiele: Nutzen Sie klassische Memory-Karten oder legen Sie Alltagsgegenstände auf den Tisch und decken Sie sie ab, um sie später wiederzuerkennen. Dies trainiert das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit auf spielerische Weise.
- Wortspiele: Fordern Sie sich heraus, Wörter zu finden, die mit einem bestimmten Buchstaben beginnen, oder sammeln Sie so viele Begriffe wie möglich zu einer bestimmten Kategorie (z. B. "Tiere", "Städte"). Solche Spiele fördern den Wortschatz, die Assoziationsfähigkeit und die Sprachkompetenz.
- Rätsel und Quizze: Kreuzworträtsel, Sudoku, Kopfrechnen oder einfache Wissensfragen sind hervorragend, um das Gehirn zu fordern. Wählen Sie den Schwierigkeitsgrad passend aus, damit es eine angenehme Herausforderung bleibt und nicht frustriert.
- Geschichten erzählen: Tauschen Sie gemeinsam mit anderen Erinnerungen aus oder erfinden Sie neue, fantasievolle Geschichten. Dies regt die Kreativität an, stärkt die Kommunikationsfähigkeiten und fördert die emotionale Bindung.
Kreative Beschäftigungen:
- Malen und Zeichnen: Ob freies Malen oder das Zeichnen nach Vorlage – kreative Tätigkeiten entspannen und fördern die Feinmotorik. Auch Ausmalbücher für Erwachsene können sehr beruhigend wirken und die Konzentration steigern.
- Basteln: Einfache Bastelarbeiten, wie das Kleben von Collagen oder das Gestalten von Karten, fördern die Geschicklichkeit der Hände und die Kreativität. Wählen Sie Projekte, die Freude bereiten und gut umsetzbar sind.
- Musik: Musik weckt Emotionen und Erinnerungen. Hören Sie Ihre Lieblingslieder, singen Sie mit oder bewegen Sie sich leicht im Takt. Das kann die Stimmung heben, entspannend wirken und die auditive Wahrnehmung fördern.
- Vorlesen: Sich gegenseitig aus Büchern oder Zeitschriften vorlesen oder Hörbücher hören ist eine entspannende Aktivität, die den Geist anregt und den Austausch fördert. Es kann auch eine schöne Möglichkeit sein, in andere Welten einzutauchen.
Haushaltsnahe Aktivitäten:
- Kochen oder Backen: Bereits einfache Aufgaben, wie Gemüse waschen, Zutaten schneiden oder Teig rühren, fördern die Feinmotorik und die Koordination. Das geht auch prima gemeinsam mit Ihren Liebsten.
- Blumen pflegen: Zimmerpflanzen gießen, welke Blätter entfernen oder die Blätter abwischen - diese kleinen Aufgaben verbinden mit der Natur, fördern die Achtsamkeit und geben ein Gefühl von Verantwortung.
- Tisch decken oder abräumen: Das Vorbereiten des Tisches oder das Aufräumen nach dem Essen sind einfache Tätigkeiten, die die Mobilität fördern und in den Alltag einbinden. Jede Aufgabe stärkt das Gefühl der Selbstständigkeit.
Aktivierungsideen für draußen
Die frische Luft und die Natur wirken Wunder für Körper und Seele. Nutzen Sie jede Gelegenheit, nach draußen zu gehen. Auch das kann zu Ihrer geistigen und körperlichen Fitness beitragen:
Aufenthalt an der frischen Luft:
- In der Umgebung: Nutzen Sie Grünflächen, Wälder und Parks in Ihrer Nähe für Spaziergänge. Ein Aufenthalt im Freien bietet nicht nur Bewegung, sondern auch vielfältige Sinneseindrücke – das Rascheln der Blätter, Vogelgezwitscher, der Duft von Erde und Pflanzen. Das wirkt beruhigend und belebend zugleich.
- Sitzgelegenheiten nutzen: Auch wenn längere Spaziergänge schwierig sind, kann ein Aufenthalt auf einer Parkbank bereits viel bewirken - den Wind auf der Haut spüren, den Duft der Blumen wahrnehmen, Tiere beobachten oder einfach die Sonne genießen.
- Im eigenen Garten oder auf dem Balkon: Selbst wenn die Mobilität stark eingeschränkt ist, ist der Aufenthalt an der frischen Luft wichtig für die Vitamin-D-Produktion und das allgemeine Wohlbefinden. Schon ein paar Schritte im Grünen oder das Gießen von Blumen auf dem Balkon können aktivierend wirken.
Einfache Gartenarbeiten:
- Blumen gießen, Unkraut zupfen: Diese Tätigkeiten können oft auch im Sitzen oder mit Unterstützung durchgeführt werden. Sie fördern die Feinmotorik und das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.
- Kräuter pflanzen und pflegen: Das Anlegen eines kleinen Kräutergartens auf dem Balkon oder im Hochbeet ist eine wunderbare Möglichkeit, die Sinne anzuregen und sich um etwas zu kümmern. Der Duft der Kräuter und die Freude über die Ernte sind sehr bereichernd.
Fazit: Jeder Schritt zählt!
Mobil zu bleiben ist ein wichtiger Bestandteil eines erfüllten Lebens – in jedem Alter. Schon kleine, regelmäßige Aktivitäten, ob drinnen oder draußen, können einen großen Unterschied für die körperliche und geistige Gesundheit machen. Dabei zählt jeder einzelne Schritt und jede einzelne Übung.












